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Stichwort English Beschreibung
Wohnpsychologie environmental psychology Die Wohnpsychologie beinhaltet die Aspekte des Wohnens aus psychologischer Sicht. Jeder Mensch hat individuelle Ideen und Wünsche zu seiner Wohnung und Wohnumwelt.

Kriterien des Umweltwertes für das Individium sind:

  • Informationsangebot: Reizvielfalt, abwechslungsreiche Grundrisse, Fassaden und Wohngebietsgestaltung bei Sicherung eines ausreichenden Maßes von Ordnung und Orientierung.

  • Material, Licht, Farbe:
    • Oberflächengestaltung und Materialeinsatz:
    • glatte Oberflächen können entspannend wirken, zur Berührung einladend,
    • rauhe Oberflächen sind erregend, Abstand induzierend,
    • ebene Flächen mit abgerundeten Kanten und Ecken rufen weiche Empfindungen hervor,
    • ebene und gefaltete Flächen mit scharfen Ecken und Kanten wirken hart, Assoziation des Verletzt Werdens,
    • Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit (z. B. Holz) erscheint warm,
    • Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit (z. B. Eisen, Stahl) wirkt kalt,
    • Licht: Aufheller der Psyche, 80 % aller Informationen aus der Umwelt sind optischer Natur,
    • Farbe: rot und gelb sind anregend, erwärmend, belebend, während grün, blau violett entspannend und beruhigend erscheinen.

  • Veränderbarkeit: Flexibilität der Wohnumwelt gemäß individueller Bedürfnisse (Veränderbarkeit der Grundrisse, Nutzungswechsel),
  • Verfügbarkeit: optimale Nutzbarkeit der verfügbaren Flächen und Räume nach „Wohnenlernen“,
  • Steuerbarkeit sozialer Interaktionen: Sicherung von angemessener Privatheit und Öffentlichkeit, ausreichende Rückzugs-, aber auch Kontaktmöglichkeiten.

Wohnung und Wohnumgebung sollen negativen Stress vermeiden und positiven Stress („Eustress“) bei Bedarf erlebbar machen.

Religion und Völkerglaube können die Architektur eines Kulturkreises auch aus psychologischer Sicht wesentlich beeinflussen.