Die hohen Zinsen verfestigen sich. Wie lange soll man noch warten, um den Traum vom Wohneigentum und/oder eine anstehende Sanierung umzusetzen? Nachdem die Immobilienpreise bundesweit gesunken sind, werden die Aussichten für Kaufinteressenten langsam besser.

 

Die Preise für Immobilien stiegen in den vergangenen rund zehn Jahren für viele Interessenten ins Unerschwingliche. Da lag auch daran, dass die Finanzierungsbedingungen verlockend günstig waren. Nun hat sich die Situation umgekehrt: Die Preise für Immobilien sind vielerorts gesunken, aber die Finanzierung ist teuer geworden.

 

Eine solche Situation gab es in der Vergangenheit schon öfter, bespielsweise vor und nach der Jahrtausendwende. Noch heute schwärmen manche von den billigen Immobilienpreise in dieser Zeit und vergessen, wie hoch die Zinsen für Baukredite damals waren – nämlich um die zehn Prozent. Mit etwas Abstand betrachtet, sieht die momentane Situation für Immobilieninteressenten also gar nicht so schlecht aus. Da liegt es nahe, sich jetzt nach günstigem Wohneigentum umzuschauen und eine teuer erscheinende Finanzierung in Kauf zu nehmen, um später umzuschulden.

 

Ob das funktionieren kann, hat die Stiftung Warentest untersucht. Vor allem bei Jüngeren reicht das Eigen-kapital meistens nicht, um 20 Prozent des Kaufpreises und alle Nebenkosten zu zahlen. Diese Vorgabe gilt bis heute als Standard für eine solide Finanzierung. Oft geht das ganze Eigenkapital bereits für Grund-erwerbsteuer, Makler und Notar drauf. Da klingt es verlockend, eine Baufinanzierung ohne oder mit wenig Eigenkapital zu wagen. Solche Vollfinanzierungen bieten die meisten Banken heutzutage an, wenn das Einkommen stimmt. Kreditnehmer gehen damit aber ein höheres Risiko ein und werden kräftig zur Kasse gebeten.

 

Um die monatliche Belastung trotz gestiegener Zinsen so gering wie möglich zu halten, wählen viele Darlehensnehmer eine niedrigere anfängliche Tilgung – dieser Trend setzt sich seit dem Ende der Niedrigzinsphase fort. Wer am Kaufpreis für ein Haus oder eine Wohnung sparen will, wird zuerst bei älteren Immobilien fündig, muss aber zusätzlich Kosten für die Sanierung einplanen. 80 Prozent der Befragten wollen Handwerker mit der Modernisierung beauftragen. Knapp zwei Drittel planen, selbst mit anzupacken, und bei fast der Hälfte unterstützt die Familie.

 

 

(Foto: Arek Socha, Pixabay)

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