Der Immobilienmarkt zeigt sich zu Beginn des Jahres 2023 gegenüber den Vorjahren stark verändert. Kaufinteressierte sind verunsichert, ob sie ihre Kaufabsichten jetzt schnellsten umsetzen oder lieber noch abwarten sollen. Die Zeiten des billigen Baugelds von einem Prozent oder weniger sind endgültig vorbei. Der Immobilienmarkt ist im Umbruch.

 

Der weiter erwartete Zinsanstieg ist ein Argument, das für das schnelle Zugreifen beim richtigen Objekt spricht. Zwar sind die Faktoren, die Einfluss auf die Zinsen haben, zurzeit schwer vorherzusagen. Wie es mit der Inflation, der Wirtschaftskraft und den Energiepreisen weitergeht, weiß auch niemand genau. Aber wer das richtige Objekt gefunden hat, wird es später wohl nicht noch einmal angeboten bekommen.

 

Für ein Abwarten spricht, dass sich das Immobilienangebot in Zukunft vermutlich stark erhöhen wird und die Preise für bestimmte Immobilien sinken werden, etwa für sanierungsbedürftige Immobilien mit schlechter Energieeffizienz. Der Energieverbrauch ist zu einem kritischen Faktor bei der Immobiliensuche geworden Die Preise für renovierte Immobilien in guten Lagen werden voraussichtlich stabil bleiben.

 

Die weitere Entwicklung des Immobilienmarktes hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Zinsentwicklung, der Preisentwicklung, den Neubauzahlen, der Nachfrage und derzeit auch von der Energiepolitik.

 

Hohe Neubauzahlen vergrößern das Wohnungsangebot und mildern die Anspannung auf den Wohnungsmärkten – insbesondere in den Großstädten. Zuletzt blieben die Baufertigstellungen jedoch weit hinter dem politischen Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr zurück. Bauunternehmen waren von einer Stornierungswelle betroffen, weil Bauherrn wegen der oft kaum noch zu kalkulierenden Baukosten und der rasch steigenden Bauzinsen das Handtuch warfen. Projekte wurden zurückgestellt oder ganz gestrichen.

 

Fazit: Der Immobilienmarkt für gebrauchte Häuser und Wohnungen befindet sich in einer Phase der Anpassung und des Abwartens. Die neuen Rahmenbedingungen sorgen für eine Verschiebung der Nachfrage von Kauf zu Miete. Daraus resultiert eine schwächere Dynamik der Kaufpreisentwicklung.

 

 

(Foto: © Gerd Altmann, Pixabay)

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