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Stichwort English Beschreibung
Wanderungsbilanz migration balance Die Wanderungsbilanz in Deutschland ist seit den Neunzigerjahren mit Ausnahme weniger Jahre positiv. Sie bewegte sich in den Jahren 2003 bis 2007 deutlich zurück: In diesen Jahren zogen mehr Menschen aus Deutschland fort als zuvor, und der Zuzug deutscher Aussiedler sowie ausländischer Personen schwächte sich ab. Die Zuzüge nach Deutschland unterliegen seit jeher großen Schwankungen. Die Fortzüge blieben im Zeitverlauf relativ stabil. Die Tatsache, dass die nach Deutschland ziehenden Personen meistens jünger sind als diejenigen, die fortziehen, bewirkt eine "Verjüngung" der Bevölkerung.

Wie sich die Bevölkerungszahlen innerhalb der bundesdeutschen Grenzen entwickeln, hat Einfluss auf die Immobilienwirtschaft. Wachsende Städte und Regionen in Deutschland verfügen in der Regel über eine intakte Infrastruktur, einen funktionieren Arbeitsmarkt und ein ansprechendes Kulturangebot. Beide Kriterien wirken auf die Entwicklung von Preisen und Mieten für Immobilien.

Für die Bevölkerungsentwicklung in den Ländern der Bundesrepublik ist der Gesamtwanderungssaldo ausschlaggebend, der sich aus der Summe der Salden der Außen- und der Binnenwanderung ergibt. Für die neuen Länder werden zukünftig niedrigere Wanderungsverluste erwartet. In Brandenburg und Sachsen ist spätestens ab 2018 mit einem positiven Gesamtwanderungssaldo zu rechnen. In den alten Ländern sorgen die Außenwanderungsgewinne für eine positive Wanderungsbilanz, die die abnehmenden Zuzüge aus den neuen Ländern ausgleichen. Nach den Zahlen der Bevölkerungsvorausberechnung des statistischen Bundesamtes ist davon auszugehen, dass sich die Ost-West-Wanderung weiter abschwächen wird. Dennoch bleiben deutliche Unterschiede in den Wanderungsbilanzen der neuen und alten Länder bestehen.