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Stichwort English Beschreibung
Stakendecke viga-and-latia ceiling Stakendecken sind in historischen Gebäuden zu finden; dieses Verfahren der Deckenausführung wird jedoch auch heute wieder gerne verwendet – insbesondere in Häusern in Lehmbauweise oder bei Restaurierungen historischer Bausubstanz.

Erforderlich sind dafür Deckenbalken, die mit einer seitlichen Nut über die gesamte Länge versehen sind. In diese werden die angespitzten Enden der Staken eingesetzt, bei denen es sich um Kanthölzer meist aus gesägtem Eichenholz handelt. Die Staken werden also auf beiden Seiten von Deckenbalken gehalten, die jedoch beim Einbau nicht auseinandergedrückt werden dürfen. Oben auf den Staken wird eine Schicht aus Strohlehm aufgebracht, der dämmende und feuerhemmende Eigenschaften hat. Der Strohlehm wird von oben her geglättet. Bei Altbauten muss darauf geachtet werden, dass das Gewicht der so entstehenden Decke nicht die Stabilität der Gesamtkonstruktion beeinträchtigt. In historischen Gebäuden wurde die Unterseite der Stakendecke in der Weise ausgekleidet, dass man den Strohlehm durch die Zwischenräume der Staken hindurchdrückte. Dadurch konnte man von unten die herabhängenden Lehmzungen an die Decke drücken und verspachteln, um eine glatte Decke zu erhalten.

In heutiger Zeit wird meist ein Schilfrohrgewebe als Putzträger von unten gegen die Decke genagelt. Bevor auf der Lehmschüttung ein Holzfußboden angebracht wird, muss der Lehm komplett durchgetrocknet sein. Hier kann bei einer Schichtdicke von fünf bis acht Zentimetern mit einer Trocknungszeit von vier bis sechs Wochen gerechnet werden – sofern die Lehmschicht ausreichender Frischluftzufuhr ausgesetzt ist. Gegebenenfalls muss maschinell getrocknet werden.