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Stichwort English Beschreibung
Smog smog Smog ist eine englische Wortbildung aus smoke (Rauch) und fog (Nebel) und kennzeichnet eine starke Anreicherung von Luftverunreinigungen aufgrund spezieller Wetterlagen (Inversion), welche die Gesundheit von betroffenen Personen beeinträchtigen können.

Der Wintersmog wird deshalb als London-Smog bezeichnet, weil London wegen seiner zahlreichen Kohleöfen bei zusätzlich nebliger Witterung besonders stark betroffen war. Die bekannteste Smog-Episode ereignete sich 1952 in London mit einer Übersterblichkeit von 4000 Personen innerhalb einer Woche. Weitere akute lufthygienische Episoden traten 1930 im Maastal in Belgien mit einer 10,5 fachen und 1948 in Donora (USA) mit einer 8,5 fachen Übersterblichkeit auf.

In Deutschland, insbesondere im Ruhrgebiet, musste zwischen 1979 bis 1991 mehrmals Smogalarm wegen Überschreitungen von Grenzwerten für Schwefeldioxid in der Luft ausgelöst werden. Es wurden auch Fahreinschränkungen und -Verbote erteilt. Die Belastung mit Schwefeldioxid in der Luft ist stark rückläufig, heute spielen die Belastungen durch Dieselruß und Feinstaub eine wichtigere Rolle.

Die Bildung des Wintersmogs erfolgt bei austauscharmen Inversionswetterlagen. Es findet keine normale Konvektion statt, da sich warme Luft wie ein Deckel über die kalte Luft am Boden schiebt. Dadurch steigt die Schadstoffkonzentration, insbesondere in städtischen Ballungsgebieten, stark an. Die Windgeschwindigkeit ist bei Smogepisoden gering (vorwiegend weniger als 3 m/sec.). Diese Inversionswetterlage muss meist länger als 24 Std. anhalten, um gesundheitlich bedeutsam zu werden. Der Smog kommt vor allem an nasskalten, aber auch an sonnigen Herbst- und Wintertagen vor.

Das Schadstoffgemisch, welches den Wintersmog verursacht, besteht hauptsächlich aus Schwefeldioxid und mit Ruß bzw. Feinstaub beladenem Nebel sowie aus Kohlenmonoxid und Stickoxiden. Hauptverursacher des Wintersmogs sind vorwiegend Hausbrand (vor allem Kohleöfen), Industrieabgase, aber auch der Straßenverkehr. Gesundheitliche Auswirkungen durch Wintersmog sind

  • Reizungen der Schleimhäute (Atemwege und Augen),
  • eine leichte Beeinträchtigung der Lungenfunktion (z. B. Abnahme des Luftfassungsvermögens),
  • der Anstieg der Häufigkeit akuter und chronischer Erkrankungen der oberen Atemwege und
  • vermehrte Krankenhauseinweisungen infolge Erkrankungen des Atem- und Herz-Kreislauf-Systems.


Es kommt zu einem Anstieg der Sterblichkeit bei älteren Menschen, besonders bei Personen, die durch Herz-Kreislauferkrankungen sowie Asthma und Bronchitis vorgeschädigt sind, ab einer mittleren 24-Std-Konzentration von ca. 500 g SO2/m3 Luft bei gleichzeitiger Schwebstaubexposition ab 500 g/m3.

Der Sommersmog wird auch als Los-Angeles-Smog bezeichnet, weil er erstmals in Los Angeles (USA) mit seiner extrem hohen Verkehrsdichte (6,5 Millionen Kraftfahrzeuge) und häufig sonniger Wetterlage mit intensiver UV-Einstrahlung auftrat.

Die Bildung des Sommersmogs erfolgt stets bei stabilen Hochdrucklagen mit starker Sonneneinstrahlung, insbesondere bei Absinkinversionen aus Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und polyzyklischen Aromaten.
Bei diesem Smogtyp reagieren die oben genannten Schadstoffe unter Einwirkung starker ultravioletter Strahlung mit Sauerstoff zu Photooxidantien, Ozon (beträgt bis zu 90 % des Anteils der Photooxidantien), Peroxiacetylnitrat (PAN), Peroxibenzoylnitrat (PBN), Aldehyde, organische Säuren und andere.
Hauptverursacher des Sommersmogs sind Autoabgase (Stickoxide, organische Verbindungen). Diese Vorläufersubstanzen des Ozons sind von 1990 bis 2006 um 51 % bzw. 64 % zurückgegangen.

Gesundheitliche Auswirkungen durch Sommersmog treten ab ca. 200 g Ozon/m3 auf. Empfindliche Personen reagieren möglicherweise bereits ab einer Konzentration von 100g Ozon/m3.

Folgende gesundheitliche Auswirkungen durch Ozon treten auf:

  • Veränderungen von Lungenfunktionsparametern mit Erhöhung des Atemwiderstands,
  • subjektive Befindlichkeitsstörungen,
  • Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit,
  • Augenreizungen,
  • trockener Hals,
  • Hustenreiz und vermehrte Asthmaanfälle.


Der Sommersmog beeinflusst vor allem empfindliche Personen, welche längere, anstrengende, körperliche Tätigkeit an der Luft an sonnigen Tagen durchführen (Erwachsene bei der Arbeit im Freien, Kinder und Erwachsene bei Spiel und Sport).
Als Maßnahmen zur Senkung der Luftverunreinigungen bei Sommersmog kommen Geschwindigkeitsbeschränkungen aber auch regionale Fahrverbote in Betracht.