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Stichwort English Beschreibung
Ozon ozone Ozon ist ein farbloses bis bläuliches, explosives und reizendes, wenig wasserlösliches Gas mit einem charakteristischen Geruch, der nelken- oder heuähnlich beschrieben wird. Die Geruchsschwelle wird mit 0,01 bis 0,02 ppm angegeben.

In der Stratosphäre entsteht Ozon aus Sauerstoff unter dem Einfluss von UV-Strahlung (< 242 Nanometer). In der bodennahen Atmosphäre wird Ozon durch photochemische Prozesse vorwiegend aus NO2 und Kohlenwasserstoffen erst sekundär gebildet.

Ozon in der Tropospäre ist Hauptbestandteil des Sommersmogs (Los Angeles Smog, fotochemischer Smog, Smog vom Oxidationstyp). Der Sommersmog wird deshalb als Los Angeles Smog bezeichnet, weil er erstmals in Los Angeles mit seiner extrem hohen Verkehrsdichte und häufig sonniger Wetterlage mit intensiver UV Einstrahlung auftrat.

Beim Sommersmog reagieren die oben genannten Schadstoffe unter Einwirkung starker ultravioletter Strahlung mit Sauerstoff zu Photooxidantien:

  • Ozon (beträgt bis zu 90 % des Anteils der Photooxidantien),
  • Peroxiacetylnitrat (PAN),
  • Peroxibenzoylnitrat (PBN),
  • Aldehyde,
  • organische Säuren u. a.


Die Bildung des Sommersmogs erfolgt bei stabilen Hochdrucklagen mit starker Sonneneinstrahlung insbesondere bei Absinkinversionen aus Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und polyzyklischen Aromaten. Hauptverursacher sind Kraftfahrzeuge bei hoher Verkehrsdichte, aber auch der Lösungsmittelverbrauch in Industrie und Haushalt. Weitere Quellen sind Kraftwerke.

Ozon zerfällt im Innenraum mit einer mittleren Halbwertzeit von fünf bis zehn Minuten. Deshalb sind die Innenraumkonzentrationen von Ozon bei Abwesenheit von Innenraumquellen meist sehr gering.
Ozon wird jedoch auch im Innenraum gebildet. Insbesondere Laserdrucker und Kopiergeräte sind als Ozonquellen zu nennen, wenn die Aufladung der Photoleitertrommel mittels eines Koronadrahtes erfolgt. Durch Aktivkohlefilter und andere technische Maßnahmen kann die Ozonemission dieser Geräte aber stark reduziert werden.

Wirkungen auf die menschliche Gesundheit: Photooxidantien führen zu subjektiven Befindlichkeitsstörungen, Beeinträchtigungen der körperlichen Leistungsfähigkeit, Schleimhautreizungen (Augenreizungen, trockener Hals, Hustenreiz), Unwohlsein, Beeinträchtigungen der Lungenfunktionen und Geruchsbelästigungen. Nachteilige Wirkungen treten ab einer Ozonkonzentration über 200 µg/m3 Atemluft auf.

Im Experiment minderte Ozon die Resistenz gegenüber Infektionserregern, Ozon und NO2 zeigten dabei additive Wirkungen. Die individuelle Empfindlichkeit der Bevölkerung gegenüber Ozon ist unterschiedlich.

Als Risikogruppen gelten:
  • Personen, welche auch zu Zeiten erhöhter Ozonkonzentrationen im Freien körperlich anstrengende Tätigkeiten über längere Zeit ausüben (Freiluft-Arbeitsplätze wie Hoch- und Tiefbau, Forstwirtschaft) und Sportler (Jogger, Radfahrer bei Training und Rennen).
  • Säuglinge und Kleinkinder wegen ihres relativ größeren Sauerstoffbedarfs bezogen auf ihr Körpergewicht im Vergleich zu Erwachsenen. Eine zusätzliche körperliche Anstrengung (Schreien, Strampeln, Krabbeln) kann das Atemminutenvolumen und damit die aufgenommene Ozonmenge zusätzlich erhöhen.
  • Personen mit Erkrankungen des Atemtraktes (chronische Bronchitis, Bronchialasthma).

Prophylaktische Maßnahmen:
  • Bei erhöhten Ozonkonzentrationen im Außenraum (sommerliche Inversionswetterlagen) sollte vorzugsweise in den Morgenstunden gelüftet werden.
  • Risikogruppen (siehe oben) sollten bei erhöhten Ozonkonzentrationen den Freiluftaufenthalt vermeiden, insbesondere in dieser Zeit keine anstrengende körperliche Tätigkeit durchführen.
  • Im Innenraum sind Fotokopiergeräte und Laserdrucker zu bevorzugen, welche nur wenig Ozon emittieren. Außerdem sollte man diese Geräte an gut belüfteten Orten aufstellen.