Lexikon durchsuchen:

Stichwort English Beschreibung
Sandstrahlen (sand)blasting Sandstrahlen ist ein technologisches Verfahren zur Bearbeitung von harten Oberflächen. Dabei wird mittels Druckluft oder durch ein Schleuderrad ein Strahlmittel in hoher Geschwindigkeit auf die zu behandelnde Fläche geblasen, um diese zu reinigen, zu schleifen oder aufzurauen. Das Verfahren und das dazu verwendete Sandstrahlgebläse wurden von dem Amerikaner Benjamin Chew Tilghman entwickelt, der 1870 das Patent dafür erhielt und einige Jahre später ein darauf spezialisiertes Unternehmen gründete.

Als Strahlmittel werden neben Sand je nach Anwendungsbereich und gewünschtem Effekt auch andere Stoffe wie beispielsweise Hochofenschlacke, Korund, Glas- Stahl- oder Kunststoffgranulat, gemahlene Nussschalen, Granatsand, Soda oder Eiskristalle verwendet. Der beim Sandstrahlen erzielte Effekt ähnelt dem des Abschleifens mit Sandpapier, doch lassen sich insbesondere Flächen mit Vertiefungen, Vorsprüngen o.ä. wesentlich besser und gleichmäßiger behandeln.

Die Wirkung hängt nicht nur vom Strahlmittel ab, sondern auch von weiteren Faktoren wie dem verwendeten Luftdruck, der Härte der jeweiligen Oberfläche, der Größe und Form der Düsen, ferner auch vom Strahlwinkel und nicht zuletzt von der Art der Verunreinigung der behandelten Fläche.

Als besonders schonend gilt das Niederdruck-Verfahren, mit dem auch empfindliche Fassaden aus Klinker oder Naturstein gereinigt werden können. Im Innenbereich von Gebäuden empfiehlt sich das Trockeneisverfahren – dabei kommen keine Chemikalien oder Lösungsmittel zum Einsatz. Nach dem Strahlen lösen sich die Trockeneispellets auf, es bleibt nur CO2 übrig.

Wegen der mit dem Sandstrahlen verbundenen Staubbelastung sind entsprechende Schutzmaßnahmen wie Be- und Entlüftung, Schutzkleidung, Atemschutzmasken usw. erforderlich, um dem Entstehen der so genannten Staublungenkrankheit (Silikose) vorzubeugen.