„Wie kommen mehr Haushalte zu Immobilieneigentum?“ Das hat sich das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) gefragt und damit die Frage nach der Vermögensungleich verknüpft. Denn die Vermögen sind in Deutschland im internationalen Vergleich besonders ungleich verteilt – auch weil die Wohneigentumsquote im EU-Vergleich an letzter Stelle steht.

Hierzulande besitzen vergleichsweise wenige Menschen Immobilieneigentum. Um herauszufinden, woran das liegt, untersuchten die Wissenschaftler die Wohnungsbauprämie und die Besteuerung von Immobilien. Neben Reformen schlagen sie auch ein neues Instrument vor, das den Immobilienerwerb für Haushalte mit geringem Eigenkapital unterstützen soll.

„Das Immobilienvermögen ist der Schlüssel zu einer gleicheren Vermögensverteilung in Deutschland“, erklärt Claus Michelsen, Immobilienökonom des DIW Berlin. „Die gute Nachricht ist: Es gibt Möglichkeiten, mehr Haushalten zu den eigenen vier Wänden zu verhelfen. Die Politik muss jedoch schnell und zielgenau an den richtigen Stellschrauben drehen.“

Die Wohnungsbauprämie hat durchaus Potenzial: Trotz der geringen Summen konnten signifikante Effekte auf das Sparverhalten der geförderten Haushalte nachgewiesen werden. Das führt dazu, dass sie eher und vor allem in jüngerem Alter eine Wohnimmobilie kaufen. Die bisherige Immobilienförderung könnte eine sogenannte Sozialkaufprämie ergänzen. Sie soll Eigenkapitallücken bei Haushalten mit eher niedrigen Einkommen füllen. 

Ein weiteres mögliches Handlungsfeld könnte die Besteuerung von Immobilien sein. Als Aktionsbereich nennen die Wissenschaftler die Grundsteuer, die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen, die Erbschaftsteuer und die Grunderwerbsteuer. Der Ersterwerb von Wohneigentum könnte begünstigt werden.

Steuermehreinnahmen könnten dazu verwendet werden, die Vermögensbildung ärmerer Haushalte anzuregen und die Steuerbelastung von Erwerbseinkommen zu reduzieren.

 

(Foto: © Wokandapix, Pixabay)

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