Seit Jahren steigt der Druck auf die städtischen Wohnungsmärkte vor allem durch Zuzug in die Städte. Neben dem Neubau und der Verdichtung in den Kernstädten kann auch der Wohnungsbau im Umland zur Entspannung der Situation beitragen. 

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat untersucht, wie das Wohnen im Umland von Großstädten die städtischen Wohnungsmärkte entlasten kann. Ziel des Entlastungswohnungsbaus sind nicht so sehr Ein- und Zweifamilienhäuser, die Suburbanisierungsprozesse in Gang setzen. Stattdessen sollte der Wohnungsneubau dazu beitragen, lebendige Quartiere zu schaffen, die auch Vorteile für die bereits ansässige Bevölkerung erbringen. 

Der Neubau im Umland ist vor allem dann wohnungspolitisch und städtebaulich sinnvoll, wenn bei der Planung auch die Infrastrukturen der öffentlichen Daseinsvorsorge berücksichtigt werden, also Schulen, soziale Einrichtungen und Kulturangebote. 

Außerdem sollte die Zunahme des motorisierten Individualverkehrs durch das Pendeln vermieden werden. Der knappe Raum im Straßenverkehr ist zudem ein dauerhaft aktuelles Thema. Autofahrer fordern mehr bezahlbare Parkplätze, Radfahrer mehr und vor allem uneingeschränkte Radwege. Fußgänger wünschen sich mehr Platz zum Flanieren. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und anderer umweltverträglicher Verkehrsformen kann die stark beanspruchten Verkehrsnetze entlasten. 

Einer aktuellen Studie des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zufolge hat die Dichte neuer Stadtquartiere in den Städte zugenommen. Die meisten städtebaulichen Vorhaben wurden seit 1990 in großen und mittelgroßen Städten realisiert. In den letzten zehn Jahren haben neue Siedlungen am Stadtrand an Bedeutung gewonnen, besonders in Großstadtnähe. 

Im Zuge der Coronapandemie entschließen sich immer mehr Menschen dazu, am Stadtrand oder auf dem Land wohnen zu wollen.

 

(Foto: © Gerd Altmann, Pixabay)

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